07.05.2025

Zum Tag der Befreiung – Frauen* im Widerstand gegen den Nationalsozialismus

Am 8. Mai feiern wir jährlich das Ende des Nationalsozialismus und gedenken seiner Opfer und vergessenen Held*innen. Am 8. Mai 1945 trat die bedingungslose Kapitulation der deutschen Wehrmacht in Kraft, der Tag markiert damit das Ende des Zweiten Weltkriegs und des nationalsozialistischen Regimes. Heute gilt der 8. Mai als Tag der Befreiung und ist gleichzeitig eine Mahnung, um an die Opfer des Nationalsozialismus zu erinnern und sich für Frieden, Freiheit und Demokratie einzusetzen.

Auch wenn die Mehrheit der Deutschen Mitläufer*innen waren, gab es einige wenige Menschen, die sich mutig der nationalsozialistischen Diktatur entgegenstellten. Selbst, wenn es oft wenig bekannt ist, waren auch Frauen* im Widerstand organisiert.

Leider wurden sie lange ignoriert und viele Widerständlerinnen waren, wenn überhaupt, nur regional bekannt. Das liegt vor allem am Geschlechterbild der verfolgenden NS-Institutionen und an den gesellschaftlichen Rollenbildern, die auch nach dem Krieg anhielten. Frauen* wurden als weniger gefährlich eingeschätzt, ihnen wurden meist „sorgende“ Tätigkeiten zugeschrieben und sie wurden hauptsächlich als „Helferinnen“ und „Unterstützerinnen“ von im Widerstand aktiven Männern* betrachtet. Ihre aktive Teilnahme an Spionage, Sabotage oder bewaffneten Aufständen hat oftmals keine Beachtung gefunden. Besonders trifft das auf jüdische Frauen* zu: Jüdischer Widerstand und jüdische Selbstbehauptung fanden lange keinen Platz in der deutschen Erinnerungskultur und finden auch im heutigen Gedenken kaum statt. Dabei ist längst erwiesen, dass es sie gegeben hat, und dass auch Frauen* zahlreich beteiligt waren.

So spielten weibliche Kuriere im jüdischen Widerstand in Polen eine wichtige Rolle, indem sie Waffen, Papiere und Informationen in und aus Ghettos schmuggelten. Eine von Ihnen, Frumka Plotnicka, bereitete den Aufstand im Warschauer Ghetto militärisch vor und starb während des bewaffneten Widerstands in Będzin.

„Wenn wir schon sterben müssen, dann lasst uns alle zusammen sterben. Aber lasst uns nach einem heldenhaften Tod streben.“

Frumka Plotnicka im jüdischen Ghetto in Będzin, Februar 1943

Ein weiteres Beispiel sind die zahlreichen Frauen* der sogenannten „Roten Kapelle“ in Berlin, die unter anderem Verfolgte unterstützten und NS-Verbrechen dokumentierten. Die Widerstandskämpfer*innen wurden bis in die 1950er Jahre noch als „Verräter“ verunglimpft.

Und 2025? Einer aktuellen Studie zufolge stimmen erstmals mehr Menschen der Aussage zu, „es sei Zeit, für einen Schlussstrich unter die Zeit des Nationalsozialismus“, als sie ablehnen. Gleichzeitig nimmt das Wissen um die Geschichte des Nationalsozialismus ab. Das zeigt einmal mehr, wie wichtig es ist, dieses Kapitel der deutschen Geschichte nicht zu vergessen und weiterhin aufzuarbeiten.